Auf zur Schnitzel- oder besser: Hamburgerjagd!
Wer hat’s erfunden?
Eines steht fest: Mit «ham», dem englischen Wort für Hinterschinken, hat der Hamburger nichts zu tun. Doch das war’s auch schon mit verbrieftem Wissen. Die Liste der Länder, Städte und Privatpersonen, die die Erfindung des Hamburgers für sich reklamieren, ist lang. Vor allem Deutschland und die USA liefern sich einen handfesten Streit.
Der Legende nach ist der Hamburger auf einen Snack zurückzuführen, der ehedem in Hamburg kredenzt worden ist. Eine Frikadelle, auf ein Weizenbrötchen gelegt und mit Braten übergossen, kam als «Rundstück warm» an den Mann. Aller Wahrscheinlichkeit nach haben deutsche Einwanderer auf dem Weg in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten – damals reiste man bevorzugt per Ozeandampfer – die günstige Mahlzeit exportiert.
Belegt ist, dass an der Weltausstellung 1904 in St. Lous Hackfleischbrötchen – damals noch ohne «er» – als beliebte Speise verkauft wurden. Folgt man einer anderen Theorie, dann wurde der Hamburger 1885 auf einem Jahrmarkt in Erie County, nahe der amerikanischen Stadt Hamburg bei Buffalo im US-Bundesstaat New York, erfunden. Damals sollen die Menches Brothers in ihrem Imbissstand in Ermangelung eines Schweinebratens (englisch: Hot Pork) mit Rindfleisch experimentiert haben. Dem Geburtsort nach nannten sie ihre Kreation «Hamburger». Wenngleich der Staat New York diese Version mit dem Slogan «New York’s Gift to World Cuisine, The Hamburger» verkauft, wird sie international infrage gestellt.
Kulturgeschichte des Burgers
Gleich, ob die Erfolgsgeschichte des Hamburgers nun in der norddeutschen Hafenmetropole oder jenseits des grossen Teiches ihren Anfang nahm: Fest steht, dass der Hamburger über die Jahrzehnte hinweg zum festen Bestandteil unserer kulinarischen Welt geworden ist. In den 1930er-Jahren wurden in den USA Hamburger-Sandwiches für fünf Cent angeboten. 1948 eröffneten die Brüder Maurice und Richard McDonald ihr erstes Schnellrestaurant in Kalifornien. Wenig später folgte die erste Burger-King-Dépendance. Das Fast Food – und mit ihm der Hamburger – hatte seinen globalen Siegeszug angetreten.
Der Burger als Kunstobjekt
Seither ist Fast Food und allen voran der Hamburger aus dem allgemeinen kulinarischen Bewusstsein nicht mehr wegzudenken. Tausendfach besungen, tausendfach auf Papier und Zelluloid gebannt. Gerade für die Pop-Art war der Hamburger ein beliebtes Motiv. Die Fotografie rückte ihn immer wieder gern ins Zentrum. Und im öffentlichen Raum und in den Museen dieser Welt stapeln sich die Burger-Interpretationen. Unvergessen, wie Elizabeth Taylor und Marilyn Monroe am Hamburger knabberten. Und «Pulp Fiction» wäre undenkbar ohne Uma Thurman, wie sie im legendären Jack Rabbit Slims ihren Durward-Kirby-Burger verdrückt.
Der Burger, wie wir ihn inzwischen abkürzen, ist längst zur amerikanischen Ikone geworden. «Ein Foto von einem Burger ist praktisch ein Foto der amerikanischen Flagge», schreibt der Fotograf Jeff Vespa. Würde man alle Burger, die jährlich von den Amerikanern verspeist werden, aneinanderreihen, dann könnte man damit 32 Mal die Erde umrunden.
Für Kenner: Der perfekte Käse
Barack Obama hat sich bei seinem spontanen Zwischenstopp übrigens für einen Cheeseburger entschieden. Auch die First Lady soll damals, so heisst es, eine Vorliebe für die Käsevariante gehabt haben. Wer heute sein Patty zwischen den zwei Brötchenhälften besonders adeln möchte, der greift zu Tilsiter Rot. Der aus Rohmilch hergestellte, kräftige Käse ist die perfekte Ergänzung zu medium gebratenem Rindfleisch, aus Briocheteig gebackenen Buns und den übrigen Zutaten wie Tomatenscheiben, Gewürzgurken, Zwiebeln und Senf.
Hier geht’s zum Rezept von unserem Tilsiter-Hamburger, also doch eher eine Art «Cheeseburger».