Tipps und Tricks von unseren Käseprofis

Christa ist diplomierte Käsesommelière und leidenschaftliche Käsegeniesserin. Ihr ist es wichtig, dass die Konsumenten die Käselandschaft Schweiz kennen und schätzen lernen und sich trauen, immer mal wieder neue Schweizer Käsesorten zu probieren, dabei auf Altbewährtes wie unseren Schweizer Tilsiter aber nicht verzichten, denn dieser legte mit anderen bekannten Käsesorten den Grundstein für die heutige Vielfalt.

Walter ist für die Qualität bei der Sortenorganisation Tilsiter Switzerland verantwortlich und schon seit eh und je in der Käsewelt zu Hause. Vor vielen Jahren absolvierte er in Arosa die Lehre als Milchtechnologe und durchlief in der Vergangenheit viele Stationen bei bekannten Molkereien und Käseproduzenten. Sein Wissen ist fundiert und praktisch erlernt.

Die beiden sind also die perfekte Kombination, um eine Tilsiter-Degustation mit uns durchzuführen.

Persönliche und fachliche Ansichten auf den Punkt gebracht

Um Ihnen eine Verkostung gluschtig zu machen, wollte ich von den beiden ein paar persönliche Anekdoten und fachliche Tipps erhalten.

Was fasziniert dich an Schweizer Käse?

Christa: Erst einmal ist Käse aus Milch und Milch kommt von Kühen, meine absoluten Lieblingstiere, mit denen ich aufgewachsen bin. Am Schweizer Käse besonders finde ich die riesige Vielfalt, welche aus mehr oder weniger immer denselben Zutaten entstehen kann. Da machen die Käser einen richtig tollen Job in der Veredelung unserer Milch.

Walter: Schweizer Käse ist für mich Heimat und Kultur gleichermassen. Die Schweiz hat über 800 Sorten Käse, wenn sich da nicht etwas passendes für jeden Geschmack finden lässt, sucht man nicht richtig. Aber das heisst nicht automatisch, dass keine ausländischen Käse auf einer Platte sein dürften. Etwas Spezielles zu entdecken macht doch immer wieder Spass und genau da haben wir mit dem schwarzen Tilsiter seit kurzem ein richtiges Ass im Ärmel.

 

Warum lohnt es sich, an einer Online-Degustation oder einer physischen Degustation teilzunehmen?

Christa: Weil es neben dem köstlichen Käse zu essen auch immer noch Hintergrundgeschichten zu hören gibt, welche der Käse nicht selber erzählen kann. Das übernehmen wir als Käsebotschafter, um euch das wunderbare Naturprodukt Käse näher zu bringen.

Walter: Man lernt jedes Mal dazu, sei dies nun spezifisch über den Käse oder häufig auch vom riesigen Umfeld. Es gibt neue Möglichkeiten, wie sich Produkte unterstützen und ergänzen und gerade da kenne ich mit Sicherheit noch nicht alles.

 

Verratet ihr uns einen Tipp für eine optimale Käsedegustation?

Christa: Käse früh genug aus dem Kühlschrank nehmen, dass er seinen vollen Geschmack entfalten kann, und ein gutes Glas Wein darf natürlich auch nicht fehlen.

Walter: Neben der richtigen Temperatur braucht es auch die richtige Story, warum jetzt gerade diese Auswahl mein Favorit ist. Idealerweise decke ich mindestens die Grundrichtungen mild, reif, weich und hart ab. Oder eben eine spezielle Sache hervorheben, das geht mit Tilsiter immer sehr gut.

 

Was braucht es ausser Käse noch?

Christa: Eigentliche gar nichts. Wer aber etwas Brot, Früchte oder Nüsse dazu nimmt, kann noch mal ein ganz neues Geschmackserlebnis kreieren.

Walter: Knuspriges Brot, Früchte, evtl. Senf- und Honigsorten (ideal aus der gleichen Region). Gerne auch einen passenden «nicht zu schweren» Wein.

 

Gibt es ein No-Go für eine Käseverkostung?

Christa: Was nicht so gut ist, ist, wenn der Käse direkt aus dem Kühlschrank sehr kalt verkostet wird. Es ist einfach schade, weil er dann nicht seinen ganzen Charme zum Ausdruck bringen kann.

Walter: Sich die nötige Zeit nehmen, keinen Stress aufkommen lassen und für mich persönlich keinen Knoblauch und keinen Fisch.

 

Nur Tilsiter zu degustieren, ist das nicht langweilig?

Christa: Auf keinen Fall! Im Gegenteil. Es ist spannend, zu sehen, wie viele verschiedene Facetten ein vermeintlich gleicher Käse entwickeln kann mit unterschiedlicher Reifedauer und verschiedenem Fettgehalt.

Walter: Eine Marke, 5 Sorten und nur schon beim roten Tilsiter 13 Käsereien mit 4 Jahreszeiten! Ist nicht dies allein schon spannend?

 

Sag mir, was für einen Käse du isst, und ich sage dir, was für ein Typ du bist. Klischee?!

Christa: Ich mache schon die Erfahrung, dass rezentere Käsesorten eher Kennern schmecken. Schlussendlich denke ich aber, dass es mehr Klischee ist, sonst dürfte ich ja nur Appenzeller essen.

Walter: Jein, wenn meine Mutter mit inzwischen 94 Jahren wegen den noch immer eigenen Zähnen halt doch langsam Mühe hat mit dem Extra Tilsiter, kommt der milde Grüne zum Zug. Aber lieber hätte sie trotzdem wegen des Geschmacks den Schwarzen!