Klassiker in vielen Varianten:
Der Wurst-Käse-Salat

Einfach ein Klassiker und weit über die Schweiz hinaus bekannt: der Wurst-Käse-Salat! Im Gespräch mit einem Koch gab dieser mir mal den Tipp, beim Besuch eines neuen Restaurants dort immer erstmal einen Wurst-Käse-Salat zu bestellen. Wenn der Koch damit überzeugt, kann er also was! O. K., das leuchtet unter der Voraussetzung, man ist Wurst-Käse-Salat-Liebhaber, absolut ein. Aber dann kommen wir schon zum Knackpunkt: Kann man denn die Qualität des besagten Salates überhaupt objektiv beurteilen? Was gehört denn nun in den Klassiker schlechthin hinein und vor allem: was nicht?

Die Wurst macht den Salat?

Beginnen wir mal mit der Wurst: Hier haben wir ja in der Schweiz prinzipiell rund 400 Sorten zur Auswahl. Aber so kompliziert ist es dann doch nicht. Gefühlt fällt die Entscheidung bei der Wurst-Frage zwischen diesen beiden: Lyoner oder Cervelat? Aber wie vieles im Leben ist auch das natürlich Geschmackssache. Wir haben uns für die Tilsiter-Variante des Salatklassikers für die Cervelat entschieden. Jedes Jahr werden in der Schweiz rund 160 Millionen Cervelats produziert und sie gilt als Nationalwurst.

Ein Salat – viele Varianten: Der Wurst-Käse-Salat kommt in den unterschiedlichsten Varianten daher. Am Ende gilt: Hauptsache, es schmeckt!

Die Cervelatkrise

2008 hätten wir den Salat fast gehabt: Da drohte der beliebten Wurst nämlich das Ende! Grund war ein Importverbot für Rinderdärme aus Brasilien. Diese sind für die Cervelat quasi Existenzgrundlage! Aufatmen konnte die Fleischindustrie – und wahrscheinlich auch die halbe Schweiz – 2012: Da hat der Bund das Importverbot wieder aufgehoben. Cervelatkrise beendet – Wurst gerettet!

Was darf’s denn sein?

Zurück zum Salat: Knifflig wird’s bei der Frage, was denn nun wirklich hineingehört. Auch hier gilt: alles eine Frage des Geschmacks! Klar, der Name verrät es ja schon: Käse muss hinein. Für uns Tilsitianer ist natürlich eindeutig, welcher es sein muss. Wir stehen eher vor der Frage, ob es der rote, gelbe, grüne, blaue oder schwarze Tilsiter sein soll. Wer Lust auf eine leichte Variante hat, nimmt einfach unseren blauen. Wer es rezent mag, nimmt den roten. Für alle, die einen Käse mit ausgeprägtem Charakter suchen, ist der schwarze die richtige Wahl. Der grüne verfeinert den Salat mit seinem milden Geschmack und der gelbe mit seiner Cremigkeit. Da ist also für jeden etwas dabei! Nun muss nur noch entschieden werden, ob er in Würfel, Streifen oder gerieben Einzug in den Salat halten darf.

Nur «echt» ist für viele Fans der Salatklassiker mit dem Essig-Öl-Dressing! Ein wenig Senf, Essig, Olivenöl, Salz und Pfeffer – auf diese Komponenten kann man sich wohl gut einigen. Dann die in feine Ringe geschnittenen Zwiebeln – gern auch rote oder Schalotten – und Essiggurken. Für die Abwechslung und den sauren Geschmack können natürlich auch kleine eingelegte Maiskolben oder Mixed Pickles herhalten. Radieschen fein geschnitten geben dem Salat Geschmack und Farbe.

Die WUSAWM

Die Frage nach dem ultimativen Rezept kann übrigens schon mal eine Expertenkommission schwer beschäftigen: Nämlich dann, wenn wieder die Wurstsalat-WM vor der Tür steht! Die erste WUSAWM (Abkürzung für «Wurstsalat-WM») fand 2013 statt. O. K., die meisten Teilnehmer kamen aus der Schweiz, aber trotzdem wird das Thema Wurstsalat hier ernst genommen!

Das Drumherum

Fast genauso elementar wie der Salat selbst ist natürlich das Drumherum: Also ein gutes Brot oder alternativ auch gut gemachte Pommes oder Pommes rissolées. Dazu nach Geschmack Bier oder Wein – und das heimelige Sommerdinner kann starten!